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STOFFLIEBE BLOG

29 Apr 2024

Nähanleitung: Rollfedermappe nähen

Dieses Nähprojekt eignet sich richtig gut als aller erstes Nähprojekt an der Nähmaschine – egal ob für Kinder oder Erwachsene. Aber bei unseren Kindergeburstagen war die Rollfedermappe eins der absoluten Lieblingsprojekte und wurde sehr häufig ausgesucht.

Das Rollmäppchen kann je nach Bedarf auch leicht abgewandelt werden, um es statt für Stifte für andere Dinge zu nutzen: für Pinsel, für Strick- oder Häckelnadeln, für Besteck, für Werkzeug, für Schminke und sicherlich noch für vieles mehr. Das Prinzip ist immer das gleiche – nur die Einschübe müssen in ihrer Größe abgewandelt und statt normaler Webware kann beschichtete Baumwolle genutzt werden..

Folgende Materialien brauchst du:

  • Webware Außenstoff: ca. 32 x 23 cm
  • Webware Innenstoff: ca. 32 x 23 cm
  • Webware Einschübe: ca. 32 x 23 cm
  • dünne Kordel oder Flachkordel oder sonstige Bänder zum Zubinden: ca 50cm
  • Lineal oder Handmaß, Markierstif oder Kreiset, Klammern und/oder Stecknadeln, Garn

benötigtes Material

Einschübe nähen

Zu Beginn nimmst du dir den Stoff, den du dir für die Einschübe ausgesucht hast und faltest ihn einmal in der Breite, so dass er nur noch halb so hoch ist. Wenn vorhanden, bügel am besten einmal über die Kante.

Lege nun diesen Stoff mit der offenen Kante unten auf den Innenstoff, so dass der gefaltete Stoffbruch mittig auf dem Innenstoff liegt. Stecke dir mit Nadeln oder Klammern die beiden Außenseiten Kante auf Kante.

 

Markiere dir nun an dem Stoffbruch die Abstände der Einschübe. Beachte dabei, dass es später an der rechten und linken Seite eine Naht geben wird, so dass die Abstände erst ab ca. 1cm Abstand zur Außenkante gemessen werden sollten.
Um dir die Einschubgrößen richtig zu berechnen, beachte folgendes: ein Stift hat eine Höhe und eine Breite. Das heißt, wenn z.B. ein Bleistift 1cm hoch und ein 1cm breit ist, benötigst du eine Einschubgröße von 2cm, damit der Stift dann später auch reinpasst! Ein Füller benötigt eher 3cm. Markierstifte eher 4cm.

Lege ein Lineal oder Handmaß oder Dreieck an den Stoffbruch des Stoffes an und zeichne dir senkrecht dazu die Linien gemäß deinen markierten Abständen.

Nun fädelst du in deine Nähmaschine ein passendes Garn ein. Das kann entweder ein farblich passendes Garn sein – dann sieht man eventuell schräg genähte Nähte nicht gleich. Oder du nimmst absichtlich einen Farbkontrast. Ich nähe hier mit weiß, damit du Nähte besser im Bild erkennen kannst.

Beginne immer am Stoffbruch mit Verriegeln: dafür nähst du ca. 3 Stiche vorwärts (gern zu Beginn zur besseren Kontrolle auch mit dem Handrad, welches du aber immer nur nach vorn in deine Richtung drehst), dann 3 Stiche wieder zurück und danach schön genau auf der Linie entlang bis unten. Hier musst du nicht zwingend Verriegeln, da hier später eine andere Naht entlang läuft. Falls du das Verriegeln mal vergessen solltest, legst du einfach die Linie noch einmal ein und verriegelst nur zu Beginn noch auf der schon genähten Naht.

Wenn du alle Linien genähst hast, schneide die Fadenenden vorsichtig knappkantig ab.

Das Bindeband anbringen

Als nächstes nähst du das Bindeband mit einer Hilfnaht fest. Dafür faltest du dein Band oder Kordel der Länge nach in der Mitte. Diese Kante legst du nun an die rechte Außenkante auf Höhe der Einschübe. Das Band / die Kordel schaut dabei nach links auf die Federmappe. Nähe nun knappkantig mit Verriegeln das Band fest, so dass es sich nicht mehr Verschieben kann. Stecke das Band in einer der Einschübe, so dass es nicht mehr im Weg ist und später nicht aus Versehen falsch eingenäht wird.

Außen- und Innenstoff zusammennähen

Jetzt nimmst du deinen Außenstoff und legst diesen rechts auf rechts (also schöne auf schöne Seite) auf den eben genähten Stoff. Stecke beide Stoffe mit Nadeln oder Klammern zusammen. Achte darauf, die die Stoffe wirklich Kante auf Kante liegen und sich kein Versatz bildet. Wenn du die Stoffe ordentlich zugeschnitten hast, sollten sie nun auch richtig aufeinander passen!

Markiere dir an der oberen Kante (also nicht unten bei den Einschüben) eine Wendeöffnung von ca. 9-10cm. Ich hab den Stoff mit Klammern gesteckt und markiere mir die Wendeöffnung deshalb zum Unterschied mit Nadeln.

Jetzt nähst du die beiden Stoffe einmal ringerherum zusammen. Beginne dabei an der rechten Wenbdeöffnungsmarkierung. Lege den Stoffe füßchenbreit ein. Das heißt, deine rechte Kante vom Stoff läuft direkt an der rechten Außenkante vom Nähfüßchen entlang. Du beginnst mit Verriegeln und nähst bis zur nächsten Klammer oder Nadel. Höre kurz auf, nimm die Klammer/Nadel raus, richte ggf. die Stoffe wieder Kante und Kante und nähe bis zur nächsten Klammer/Nadel weiter. Achte während des Nähens, dass die Stoffe weiterhin schön Kante auf Kante bleiben und sich nicht verschieben. Wenn du an der Ecke ankommst, hörst du ca. einen halben Zentimeter vor der Ecke auf mit Nähen. Du drehst das Handrad und lässt die Nähmaschinenadel in den Stoff einstechen. Die Nadel bleibt unten im Stoff. Nun hebst du das Nähfüßchen und drehst den Stoff, so dass die neue Stoffseite wieder füßchenbreit liegt. Senke das Nähfüßchen und nähe so weiter bis du an der anderen Markierung der Wendeöffnung rauskommst. Dort verriegelst du wieder.

Damit dein Bindeband nicht irgendwann mal aus dem Stoff reißt, musst du dieses jetzt noch verstärken. Lege dafür die Kante, unter der das Bindeband angenäht ist unter das Nähfüßchen. Jetzt nähst du knappkantig ein paar Mal vor und zurück und verstärkst somit die Naht. Wichtig dabei ist, dass du nur auf der Nahtzugabe (nicht links von der Naht) nähst!

Um später schöne spitze Ecken zu haben, schneidest du nun die Ecken mit einer Schere knapp an der Naht ab. Pass aber auf, dass du nicht aus Versehen in die Naht schneidest!

Wenden durch die Wendeöffnung

Wende deine Rollfedermappe durch die offene Wendeöffnung und stülpe vorsichtig von innen die Spitzen ordentlich um. Nutze dafür beispielsweise ein Chinastäbchen – die sind vorne nicht so spitz und können daher nicht durch den Stoff stechen.

Zum Abschluss schließt du jetzt noch die offene Wendeöffnung. Dafür faltest du die Nahtzugaben wieder nach innen und steckst die beiden Stoffbrüche Kante auf Kante, so dass sie eine Linie mit der Naht bilden.

Nähe nun knappkantig die ganze obere Kante deiner Rollfedermappe entlang. Verstelle dafür, falls an deiner Maschine möglich, die Nadel weiter nach rechts und erhöhe die Stichlänge auf 3,3 oder 3,5, Vergiss nicht am Anfang und Ende zu Verriegeln.

Nun kannst du dein Rollmäppchen befüllen, zusammenrollen und zubinden.

FERTIG!

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